cflox-Ausblick 2025: Weltweiter Handel steht vor enormen Herausforderungen
Die wirtschaftlichen Entwicklungen stellen Unternehmen im kommenden Jahr vor noch umfassendere Herausforderungen – seien es steigende Preise oder Störungen in den Lieferketten, drohende Zölle, Einfuhrbeschränkungen oder andere Umstände. Thomas Krings, Managing Partner bei cflox, wirft einen Blick auf die schwierigen Aufgaben, vor denen internationale Lieferketten im kommenden Jahr stehen werden, und warum für Unternehmen das Management des Working Capitals eine immer wichtigere Rolle bekommt.
Kaum ein Unternehmen ist heute nicht mehr in irgendeiner Weise von internationalen Handels- und Lieferketten abhängig – ob direkt oder indirekt. Damit werden mit Blick auf globale Unsicherheiten und zunehmend protektionistische Tendenzen weltweit die Auswirkungen einer zunehmend „raueren“ Weltwirtschaft für alle spürbar.
Bereits heute sind Unternehmen mit massiven strukturellen Veränderungen konfrontiert: Ein umfassender Anpassungsbedarf an bestehende Geschäftsmodelle und nicht zuletzt die Herausforderungen des Klimawandels erfordern von Unternehmen große Investitionen in die Zukunft von Unternehmen. Ganze Branchen werden 2025 noch stärker ins Rampenlicht des Nachholbedarfs geraten. Gleichzeitig sorgen steigende Preise und zunehmende Unsicherheit für Kaufzurückhaltung bei Kunden und Verbrauchern. Die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung und fehlende Investitionen in die Infrastruktur tun ihr Übriges.
Wir beobachten zuletzt in vielen Regionen der Welt wieder ein Anwachsen protektionistischer politischer Maßnahmen. Ankündigungen und Drohungen bezüglich geplanter Zölle oder Einfuhrbeschränkungen führen zu Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder und Regionen, was in der Folge zu einem gegenseitigen Hochschaukeln führt – die Betroffenen sind am Ende aber Unternehmen, die auf verlässliche und effiziente internationale Lieferketten angewiesen sind, sowie ihre Kunden. Das Risiko von höheren Kosten, Mehraufwand durch mehr Bürokratie sowie Lieferverzögerungen oder sogar -ausfällen nimmt zu.
Wachsende Bedeutung des Liquiditätsmanagements
Für Unternehmen werden damit in Zukunft besonders zwei Punkte noch stärker an Bedeutung gewinnen: Erstens die Sicherung der eigenen Lieferketten. Höhere Zölle beispielsweise können schließlich nicht nur Mehrkosten nach sich ziehen – die eigenen Lieferanten blicken sich ihrerseits möglicherweise aufgrund der für sie höheren Kosten und sinkenden Margen nach neuen Absatzmärkten um und können kurzfristig als Zulieferer ausfallen. Neben dem Lieferantenmanagement steigt damit auch die Notwendigkeit, Kapital vorzuhalten, um kurzfristig andere Bezugsmöglichkeiten für Waren und Rohstoffe erschließen zu können.
Zweitens wird das Management der Liquidität und des Cashflows insgesamt einen noch höheren Stellenwert einnehmen müssen. Die bereits genannten globalen und gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen wirken sich negativ auf die Geschäftsentwicklungen und -prognosen der Unternehmen und damit auf ihre Ratings aus, so dass wir 2025 eine stärkere Zurückhaltung bei der Kreditvergabe durch Finanzierungspartner sehen werden. Entsprechend wird es künftig noch wichtiger, die eigenen Lieferantenbeziehungen zu stärken sowie das Thema ESG noch ernster zu nehmen – denn Unternehmen, die in Nachhaltigkeit investieren, sind langfristig weniger anfällig und profitabler, was sich positiv auf die Bonität auswirkt.
Konflikt zwischen Lieferantenansprüchen und Liquiditätsbedarf
2024 gab es große Befürchtungen ob der beabsichtigten Anpassungen der Zahlungsverzugsverordnung der Europäischen Union, die sogenannte Late Payment Directive, die am Ende jedoch doch nicht verabschiedet wurde. In ihrem ursprünglichen Entwurf sollten Zahlungsziele in der Lieferkette auf 30 Tage begrenzt und damit die Vertragsfreiheit ausdrücklich einschränkt werden – das ist schlicht unrealistisch. Wir sind dennoch sicher, dass die EU eine Aktualisierung beschließen wird, vermutlich auf der Basis von einem Zahlungsziel von 60 Tagen unter Beibehaltung der Vertragsfreiheit zwischen Abnehmern und Lieferanten. Wie genau das aussehen wird, und wann wir das erwarten dürfen, ist weiter offen.
Klar ist aber auch, dass lange Zahlungsziele gerade für kleinere Lieferanten zu Liquiditätsengpässen führen können und sie vor ernsthafte Probleme stellen. Wie wir von unseren eigenen Kunden wissen, haben ihre Lieferanten – unabhängig von der Größe – durch die Bank einen sehr hohen Stellenwert für sie. Aufgrund der beschriebenen zunehmenden Notwendigkeit dauerhaft Liquidität vorzuhalten, stehen viele Unternehmen aber vor dem Dilemma zwischen schneller Zahlung und Bereitstellung von Finanzmitteln. Um dieses Dilemma aufzulösen, werden Unternehmen weiter nach umsetzbaren Working Capital Instrumenten suchen, um gleichzeitig die eigenen Liquiditätskennzahlen sicherzustellen.
Die dauerhafte Sicherstellung von Liquidität und Cashflow wird oberste Priorität in Unternehmen bleiben müssen – denn dies ist der wichtigste „Rohstoff“ für nachhaltige Unternehmensentwicklung. Um gleichzeitig die eigenen Lieferketten sicherzustellen und die partnerschaftlichen Beziehungen zu den Lieferanten mit pünktlichen oder sogar frühzeitigen Zahlungen zu pflegen, können Unternehmen heute auf moderne Supply-Chain-Finance-Lösungen zurückgreifen. Damit können sie ihre Liquidität und ihre Zahlungsziele flexibel und ohne aufwändige Prozesse so steuern, dass sie sowohl die eigene finanzielle Stabilität als auch ihre Lieferanten-Beziehungen dauerhaft stärken können und für die kommenden Herausforderungen gewappnet sind.
Über cflox:
cflox ist ein internationales Zahlungsinstitut, das Working Capital neu gestaltet, um die Finanzierung in der Lieferkette zu optimieren. Mit dem Fokus auf Supply Chain Finance bietet cflox seinen Kunden die Optimierung von Zahlungszielen und Cashflow ohne die Einbindung von Lieferanten. Zusammen mit etablierten Finanzierungspartnern wurden bereits über 100 aktive Kundenprogramme umgesetzt und ein Transaktionsvolumen von über € 14 Mrd. (p.a.) zwischen Kunden und Lieferanten verarbeitet.
Die cflox GmbH ist ein Zahlungsinstitut (Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz - ZAG) für die Erbringung von Zahlungsdiensten bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit Hauptsitz in Hamburg und weiteren Büros in London, Madrid und Mailand.
Pressekontakt
Leonie Bauer
Content & Communications Managerin
cflox GmbH
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