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TreasuryLog, Thomas Krings, 04/2017

Es ist eine paradoxe Situation: Auf der einen Seite stehen erfolgreiche einkaufende Unternehmen mit Rekordsummen an verfügbarer Liquidität – und die Treasury-Abteilung erzielt darauf keine Verzinsung. Auf der anderen Seite stehen Lieferanten mit strukturbedingten Liquiditätsschwankungen und teilweise hohen Finanzierungskosten. Gleichzeitig wurden in der Vergangenheit durch den Einkauf lange Zahlungsziele verhandelt – meist mehr als 30 und bis zu 90 Tage. Während dieser Zeit wird also Liquidität auf der einen Seite für unter 0,0% p.a. Zins kurzfristig angelegt (aktueller Geldmarkt-Zinssatz) und auf der anderen Seite für zum Teil immer noch 4-10+% p.a. (Kreditlinien, Factoringkosten) finanziert.

Für den Treasurer lautet eine entscheidende Frage in dieser Situation: Wie kann ich kurzfristige Liquidität gewinnbringend anlegen und gleichzeitig dauerhaft bessere Einkaufspreise unterstützen?

Die Lösung lautet: Marktbasiertes Discounting

In Deutschland nutzen Unternehmen diese neue digitale Möglichkeit zunehmend und bieten ihren Lieferanten die marktbasierte, vorzeitige Zahlung von freigegebenen Rechnungen gegen zusätzliche Discounts; sie erzielen damit Renditen von über 10%. Diese Lösungen werden IT-gestützt direkt zwischen einkaufenden Unternehmen und ihren eigenen Lieferanten etabliert und vermeiden dadurch externe Banken und Kreditrisiken. Das Prinzip des direkten Marktes funktioniert in Form von Auktionsverfahren. Bei diesen definiert das einkaufende Unternehmen, wie viel freie Liquidität es seinen Lieferanten zur vorzeitigen Zahlung von Rechnungen zur Verfügung stellt und Lieferanten nehmen aktiv Gebote in Form von Abschlägen vor, um vorzeitige Zahlungen zu erhalten. Der gesamte Markt wird in Echtzeit abgewickelt und ist weltweit zugänglich. Die Nutzung ist einfach wie ein modernes Online-Banking und bedeutet sowohl für das einkaufende Unternehmen als auch für die Lieferanten nur wenigen Minuten Aufwand pro Woche.

Die Vorteile: Sofortige Liquidität und zusätzliche Rendite

Lieferanten erhalten sofortigen Zugang zu Liquidität – ohne komplexes Vertragswerk und langfristige Bindung. Die flexible Option der vorzeitigen Zahlung ist nicht immer für alle Lieferanten interessant, denn ein Teil der Lieferanten verfügt selbst über Liquiditätsreserven und eine günstige Finanzierung. Jedoch können 20% bis 40% der Lieferanten zusätzliche Liquidität gut nutzen: um saisonale Schwankungen auszugleichen, teure Kreditlinien zurückzufahren oder Skonto-Vereinbarungen bei eigenen Lieferanten auszunutzen.

Der Treasury-Bereich des einkaufenden Unternehmens erzielt attraktive, wiederkehrende Renditen bei geringer Komplexität im Setup und fortlaufender Kontrolle über die eingesetzte Liquidität. Das ist besonders wichtig, um auch die Finanzabteilung und den Einkauf zu überzeugen. Die eingesetzte Liquidität kann kurzfristig gesteuert werden. Im Risikomanagement punktet ein direkter Markt durch die Eliminierung von Kreditrisiken. Denn faktisch wird kein Kredit vergeben und keine Forderung verkauft, sondern lediglich Rechnungen, die bereits zur Zahlung freigegeben wurden, vorzeitig gezahlt. Die gesamte Abwicklung erfolgt für die Buchhaltung über Standardprozesse bei Rechnungseingang und -verarbeitung. Und nicht zuletzt reduzieren sich Einkaufskosten und die Lieferkette wird gestärkt.

So entsteht ein Markt, von dem beide Seiten profitieren.

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