Weltwirtschaft trifft Zahlungsziel: Flexibilität wird zur Überlebensstrategie

Hamburg, 07. Mai 2025

Der internationale Handel ist zunehmend von Unsicherheiten wie Zöllen, geopolitischen Spannungen und schwankender Konjunktur geprägt, was Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Alte wirtschaftliche Gewissheiten verlieren an Bedeutung, während Märkte durch Handelskonflikte, Lieferkettenprobleme und Inflationsrisiken destabilisiert werden. Thomas Krings, Managing Partner beim Zahlungsinstitut cflox, erklärt, warum vor diesem Hintergrund das strategische Management von Liquidität und Working Capital stärker in den Fokus von Unternehmen rücken muss und wieso dies in volatilen Zeiten Flexibilität sicherstellen kann.

Zölle, Gegenzölle, geopolitische Unwägbarkeiten: Der internationale Handel und Lieferketten sind von zunehmender Volatilität geprägt. Es erscheint möglich, dass der Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union ebenso wie zwischen den USA und China weiter eskaliert. Die Erhebung von Gegenzöllen durch China in Höhe von 125 Prozent auf US-Produkte ist ein deutliches Anzeichen für die Entschlossenheit der Akteure.

Auch wenn auf allen Seiten zuletzt Zölle auf bestimmte Güter wieder ausgesetzt wurden: Die Unsicherheiten erschüttern die Märkte und unter Anlegern wächst das Misstrauen. Sogar lange als sichere Anlage geschätzte US- Staatsanleihen geraten zunehmend unter Druck, die Angst vor einer Rezession in den USA wächst. Donald Trumps kurzfristiger neunzigtägiger Zoll-Aufschub – zunächst jedoch nicht für chinesische Waren und dann doch zumindest auch für ausgewählte Waren aus China – steht gewissermaßen symbolisch dafür, wie sehr jegliche Planbarkeit im internationalen Handel aktuell unmöglich ist. Um den Entwicklungen zumindest ein Stück weit entgegenzuwirken, setzen europäische Unternehmen zunehmend auf eine Verlagerung von Arbeitsplätzen und Produktion in die USA, Handelsrouten verändern sich und schon längst hat die Suche nach alternativen Absatzmärkten begonnen.

 

Alte Gewissheiten gelten nicht mehr

Derweil setzen Deutschland und andere EU-Staaten auf eine expansive Finanzpolitik, die – zumindest kurzfristig – inflationstreibend wirken könnte. Gehaltsrunden in Schlüsselindustrien könnten zugleich im Angesicht der schwachen Konjunktur wieder geringer ausfallen, Stellenabbau ist wieder ein Thema und schnell droht sich Konsumzurückhaltung breit zu machen. Gerade dann können saisonbedingte Schwankungen noch stärker ausfallen.

Mit Blick auf diese weltweiten und inländischen Unsicherheiten wird für Unternehmen eine adäquate Planung der Barmittel wichtiger denn je, denn der alte Grundsatz „Cash is King“ gilt nach wie vor – gerade in Zeiten erhöhter Volatilität. Eben jene Volatilität wird wohl in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Etablierte Marktmodelle und die – wenn auch nie ganz vollständige – Annahme vom „Homo Oeconomicus“ verlieren zunehmend an Bedeutung. Wer heute Volkswirtschaft studiert, sollte auch einige Kurse in Psychologie besuchen.

Trotz alledem setzen viele Unternehmen nach wie vor allein auf eine langfristige Liquiditätsplanung. Dabei werden Themen wie Days Payable Outstanding (DPO) und Days Sales Outstanding (DSO) wichtiger. Mehr denn je ist die strategische Steuerung des Working Capitals im Treasury angesiedelt. Denn nur mit einem aktiven Treasury kann ein Unternehmen die eigene Resilienz gegenüber Marktschocks sicherstellen.

 

Unternehmen müssen ihr Working Capital flexibler steuern

Auch Liquidität an sich ist heute nicht mehr so selbstverständlich, wie sie es noch vor einigen Jahren war. Trotzdem hängen in vielen Fällen Zahlungsziele noch an individuellen Geschäftsbeziehungen und gestalten sich entsprechend heterogen. Ein Vorgehen, das wiederum die womöglich notwendige Neuausrichtung von Lieferketten noch komplexer und die Liquiditätsplanung noch schwieriger macht. Auch hier gewinnt das Treasury als strategischer Faktor an Bedeutung.

Während also auf der einen Seite mehr strategische Planung durch das Treasury gefragt ist, ist es auf der anderen Seite für das Management des Working Capital unersetzlich. Hier spielt Flexibilität die entscheidende Rolle, um nicht allein auf die langfristige Liquiditätsplanung angewiesen zu sein und – noch wichtiger – Engpässe in der Lieferkette zu vermeiden. Denn solche können im Extremfall existenzgefährdend sein.

Daher sollten Unternehmen auf neue Lösungen setzen, um ihr Working Capital zu optimieren. Dabei ist das aktive Management von Cashflow und Nettoverschuldungsgrad genauso wichtig, wie die langfristige Liquiditätsplanung. Da letztere aber allein aufgrund der zunehmenden Unsicherheit nicht immer die Lieferketten- Finanzierung sicherstellen kann, sollten Unternehmen im kurzfristigen Umgang mit Verbindlichkeiten auf Lösungen setzen, die ihnen eine Verlängerung der Zahlungsziele bei gleichzeitiger tagesgenauer Bezahlung ihrer Lieferanten ermöglichen. Auf diese Weise kann das eigene Working Capital dauerhaft so flexibel wie möglich gestaltet werden und gleichzeitig können durch verlässliche Zahlungen langfristig stabile Geschäftsbeziehungen gepflegt werden. Zwei Vorteile, die in wirtschaftlich volatilen Zeiten nicht hoch genug eingeschätzt werden können.

 

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Kontakt

Leonie Bauer
Content & Communications Managerin

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